Gedenkbuch

Wollberg, Hans

Hans Wollberg wurde am 4. März 1904 in Hildesheim geboren. Sein Bruder Kurt Wollberg kam am 28. Mai 1906 zur Welt. Seine Eltern waren der Prokurist Carl Wollberg (1864 Hameln – 1942 Ghetto Theresienstadt) und dessen Frau Emilie „Mimi“ geborene Koopmann (1880 Bremen-1943 Ghetto Theresienstadt.)

Am 3. November 1910 inserierte seine Mutter folgende Anzeige im Israelitischen Familienblatt: „Gesucht zu sofort oder baldigst Kinderfräulein zu zwei Knaben im Alter von 7 und 5 Jahren, dass bei Schularbeiten beaufsichtigen kann und sich leichter, häuslicher Arbeit unterzieht. (Kein ritueller Haushalt), Frau Carl Wollberg, Hildesheim“. Die Familie wohnte in Hildesheim in der Gausstraße 4.

Hans Wollberg besuchte das Scharnhorst-Gymnasium in Hildesheim. Am 4. April 1937 verlobte er sich mit Selma Eichwald. Seine am 19. Februar 1902 in Düsseldorf geborene Verlobte wohnte mit ihren Eltern Sali und Felix Eichwald in der Grafenberger Allee 74 in Düsseldorf. Am 9. Mai 1937 heirateten Hans Wollberg und Selma Eichwald.

Hans Wollberg emigrierte Ende 1938 in die Niederlande. Seine Frau folgte mit ihren Eltern im Mai 1939. In Soest (Soestdijk) hatte Hans Wollberg eine Wohnung gemietet. Am 10. August 1939 bezogen sie ein Quartier in Amsterdam in der Jekerstraat 21 III. Seine Schwiegereltern Sali und Felix Eichwald blieben in Soest (Soestdijk) gemeldet. Am 12. September 1939 verstarb sein Schwiegervater Felix Eichwald dort im Alter von 70 Jahren.

Ab dem 27. Juli 1940 wohnten Hans und Selma Wollberg in der Boterdiepstraat 36 III in Amsterdam. Am 16. Dezember 1941 erfolgte ein Umzug in die Amstellan 15a III. Ihre letzte Adresse in Amsterdam war ab dem 17. Februar 1943 Reitzstraat 27 II. Dorthin war auch seine Schwiegermutter aus Soestdijk gezogen. Seine Schwiegermutter Sali Eichwald wurde am 22. April 1943 verhaftet und in das Lager Vught gebracht. Von dort kam sie am 8. Mai 1943 in das „Judendurchgangslager“ Westerbork. Für Sali Eichwald ist überliefert, dass sie dort in der Baracke 58 untergebracht wurde. Von Westerbork wurde sie am 25. Mai 1943 in das Vernichtungslager Sobibór deportiert und ermordet.

Hans Wollberg und seine Frau Selma wurden nach einer Razzia am 20. Juni 1943 in das „Judendurchgangslager“ Westerbork gebracht. Von dort wurden sie am 20. Juli 1943 in das Vernichtungslager Sobibór deportiert und ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf