Gedenkbuch

Baum, Karl

Karl Baum wurde am 19. Februar 1882 in Marburg als Sohn von Meyer Baum und Minna Baum, geborene Lion, geboren. Sein Vater war 1872 Gemeindeältester in Marburg. Karl hatte noch drei Schwestern: Berta (1876), Fanny Bergel, geborene Baum (1864-1904) und Rosa Bergel, geborene Baum (1871-1942 Treblinka) sowie einen Bruder: Jakob Baum (1878).

Der Kaufmann Karl Baum zog am 18. Dezember 1920 von Berlin-Schöneberg nach Düsseldorf in die Kreuzstraße 53. Nach seiner Scheidung vom 12. Oktober 1938 zog er am 3. Dezember 1938 zur Adersstraße 59. Vor seiner Deportation musste Karl Baum Zwangsarbeit in Düsseldorf leisten, sein Arbeitsbuch hatte die Nummer 169/5522.

In seiner Heimatstadt Marburg existierte bis 1935 ein Handelsgeschäft für Vieh- und Manufakturwaren unter den Namen „Karl Baum“, Werderstraße 4. Dem Inhaber wurde 1935 der Gewerbeschein entzogen.

Karl Baum wurde am 27. Oktober 1941 in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Im Ghetto musste er zusammen mit 65 weiteren Personen in Zimmer 9 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15 einziehen. Karl Baum führte, wie alle Kollektivmitglieder, von seinen Einkünften – am 2. Januar 1942 erhielt er 9,60 Mark – zwei Drittel als Beitrag an die Solidargemeinschaft des „Düsseldorfer Kollektivs“ ab. Karl Baum verstarb am 3. April 1942 im Ghetto.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf