Gedenkbuch

Aronsohn, Manfred Gustav

Am 22. April 1939 wurde in Amsterdam Manfred Gustav Aronsohn geboren. Seinen Zweitnamen erhielt er in Erinnerung an seinen Großvater Gustav Leib, der am 3. Mai 1938 in Düsseldorf verstorben war.

Manfreds Mutter war Martha Leib, die als Tochter von Gustav und Frieda Leib, geborene Loeb, mit ihren Eltern und Brüdern in Düsseldorf in der Gartenstraße 109, der heutigen Bagelstraße 109, bis zur ihrer Flucht in die Niederlande gewohnt hatte.

Sein Vater war Herbert Aronsohn. Er stammte aus Trier, wo er 1906 zur Welt gekommen war. Kennengelernt hatten sich seine Eltern in Düsseldorf. Eine Quelle besagt, dass die beiden bereits am 2. November 1937 geheiratet haben. Eine andere Quelle meint, die (amtliche) Hochzeit hätte erst in den Niederlanden stattgefunden. Die Verlobung seiner Eltern fand auf jeden Fall im Juni 1937 statt, wie die Anzeige (rechts) zeigt.

Am 23. Oktober 1940 zogen Manfreds Eltern mit ihm in die Nieuwe Prinsengracht 93 III. Ab Februar 1942 waren sie dann in der Sarphatistraat 48 gemeldet. Auf der Karteikarte aus der Kartothek des Judenrats in Amsterdam ist vermerkt, dass auch seine Großmutter Paula Aronsohn, geborene Hirsch, dort bei ihnen gemeldet war. Sein Großvater väterlicherseits, Max Aronsohn, war am 30. Mai 1941 in Amsterdam im Alter von 72 Jahren verstorben.

Am 24. September 1942 wurde der dreijährige Manfred Aronsohn mit seinen Eltern im Durchgangslager Westerbork interniert. Vom 20. Februar 1943 bis zum 8. Juni 1943 befanden sie sich im Konzentrationslager Vught. Auf der Karteikarte des Lagers Vught wurde als letzte Amsterdamer Adresse Muiderschans 48 notiert. Seine Großmutter Paula Aronsohn wurde vor ihnen deportiert. Sie wurde am 7. Mai 1943 im Vernichtungslager Sobibor ermordet.

Am 7. September 1943 wurde Manfred Aronsohn mit seinen Eltern in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Sein Tod und der seiner Mutter wurde am 10. September 1943 vermerkt. Sein Vater Herbert Aronsohn starb am 31. März 1944 im Vernichtungslager Auschwitz.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf