Mendels, Günther
Am 10. Juni 1934 wurde Günther Mendels als Sohn der Eheleute Willy und Alwine Mendels, geborene Benjamin, in Rheinberg am Niederrhein geboren. Seine Eltern hatten sich 1932 verlobt und im März 1933 geheiratet. Seine Mutter war anlässlich der Hochzeit nach Kamp Lintfort an den Niederrhein gezogen. Dort auch wuchs Günther auf. Als Vierjähriger erlitt er mit seinen Eltern die Überfälle auf jüdische Familien im Zuge der Pogromnacht 1938. Sein Vater wurde dabei verhaftet und kam mit weiteren Verhafteten in das Konzentrationslager Dachau. Nach seiner Rückkehr konnte und wollte die Familie Mendels nicht in Kamp-Linfort bleiben und zog am 5. Februar 1940 nach Düsseldorf in die Herderstraße 63. Vielleicht wollten seine Eltern mit ihm emigrieren, doch es kam nicht rechtzeitig dazu.
Günther Mendels war sieben Jahre alt, als er mit seinen Eltern am 27. Oktober 1941 von Düsseldorf in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert wurde. Er gehörte zu den jüngsten (schulpflichtigen) Kindern des „Düsseldorfer Kollektivs“. Günther erlebte seinen achten Geburtstag nicht mehr. Er wurde am 14. Mai 1942 mit dem XI. Transport aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź nach Chełmno „ausgesiedelt“ und am nächsten Tag ermordet.