Gedenkbuch

Gumpert, Ruth

geb. Sachs

Ruth Sachs wurde am 20. August 1904 in Breslau als Tochter von Max und Bianca Sachs, geborene Herzfeld, geboren. Sie hatte drei Geschwister: Lisbeth, Kurt und Lotte. Am 25. Juni 1929 heiratete Ruth Sachs den Kaufmann Georg Gumpert und zog am 1. Juli 1929 von Breslau zu ihm nach Düsseldorf. Sie kümmerte sich um den Haushalt in ihrer Wohnung in der Grafenberger Allee 155. Hier betrieb ihr Mann auch eine Heu- und Strohgroßhandlung. In der Folge des Novemberpogroms 1938 wurde das Ehepaar in seiner 4-Zimmer-Wohnung überfallen und die Einrichtung demoliert. Lediglich ein Stuhl und ein Sofa blieben heil. Ihr Mann wurde verhaftet und vom 10. bis zum 16. November 1938 im Polizeigefängnis Düsseldorf festgehalten. Danach wurde er als „Schutzhäftling“ in das Konzentrationslager Dachau überführt. Unter der Häftlingsnummer 27952 war er bis zum 5. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert und konnte dann zu seiner Frau in die demolierte Wohnung auf der Grafenberger Allee 155 zurückkehren.

Vom 6. Januar bis zum 6. April 1939 wohnte das Ehepaar Gumpert in der Freytagstraße 8 und danach in einem sogenannten „Judenhaus“ in Oberkassel, Teutonenstraße 9. Am 27. Oktober 1941 wurde Ruth Gumpert mit ihrem Mann von Düsseldorf in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Im Ghetto erhielt sie über das „Düsseldorfer Kollektiv“ die Brotkarte mit der Nummer 168304.

Nach dem Tod ihres Mannes am 5. Juni 1942 zog sie am 10. Juni 1942 in die Wohnung 38 in der Königsberger Straße 4. Am 7. Juli 1942 musste Ruth Gumpert für einige Wochen in das Krankenhaus des Ghettos eingeliefert werden, lebte aber seit dem 30. Juli 1942 in der Wohnung 3 der Fischstraße 18. Sie überlebte die „Sperre“ im September 1942. Ruth Gumpert verhungerte am 13. Oktober 1942 im Ghetto. Als offizielle Todesursache wurde „Abmagerung infolge Unterernährung und Herzschwäche“ angegeben.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf