Gedenkbuch

Baer, Grete

geb. Schmahl

Grete Schmahl wurde am 19. September 1911 in Gelsenkirchen geboren. Ihre Eltern Rudolf und Berta Schmahl, geborene Brodt, stammten beide aus Wien. Gretes Bruder Helmut wurde 1919 ebenfalls in Gelsenkirchen geboren.

Grete Schmahl arbeitete in Düsseldorf in der Metzgerei der Gebrüder Baer als gelernte Fachverkäuferin. Mit Richard Baer war sie verlobt. Sie wurde zusammen mit ihren Eltern und ihrem Bruder, die nur auf Besuch in Düsseldorf waren, während der Pogromnacht 1938 im Haus ihrer Arbeitgeber, der Familie Baer, verhaftet. Mit ihrer Mutter Berta Schmahl wurde sie am 11. November 1938 wieder entlassen.

Grete Baer wohnte auch bei der Familie Baer in der Kölner Straße 151. Am 27. Oktober 1941 wurde sie zusammen mit der Familie ihres zukünftigen Ehemanns in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Mit Richard Baer und seinen Geschwistern zog sie in die Kollektivunterkunft Fischstraße 15, Zimmer 1. Dort mussten insgesamt 73 der aus Düsseldorf deportierten Personen leben. Ihr Düsseldorfer Arbeitsbuch (Nr. 138/3174) musste Grete Schmahl im Ghetto abgeben. Am 14. Dezember 1941 heiratete Grete Schmahl im Ghetto Richard Baer.

Anfang Mai 1942 versuchte sie mehrfach, die für sie und ihren Ehemann eingegangene „Ausreiseaufforderung“ abzuwenden. Bis zum 12. Mai 1942 wurde sie zurückgestellt. Am 13. Mai 1942 verließ Grete Baer mit ihrem Mann das Ghetto und wurde am nächsten Tag im Vernichtungslager Chełmno ermordet.

Ihre Eltern Rudolf und Berta Schmahl wurden zusammen mit ihrem Bruder Helmut am 27. Januar 1942 aus Gelsenkirchen in das Ghetto Riga deportiert. Nur ihr Bruder Helmut überlebte.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf