Gedenkbuch

Sack, Josef

Der Vertreter Josef Sack wurde am 5. März 1898 in Leipzig geboren. Seine Eltern waren Nathan und Nathalie Sack, geborene Wandstein. Zwei Jahre später wurde Josefs Bruder Isidor in Leipzig geboren. Kurze Zeit später zog die Familie Sack nach Düsseldorf. Hier wurden noch sechs Geschwister von Josef geboren: Max (1902), Leo (1904), Klara (1907), Julius (1908), Hermann (1911) und Jakob Sack (1915).

Josef Sack heiratete Paula Rosenfeld. Sie war am 21. September 1898 in Lacko bei Nowy Sacz in Galizien zur Welt gekommen. Das Ehepaar Sack wohnte in Düsseldorf in der Merkurstraße 6. 

Josef Sack betrieb mit seinem Bruder Isidor ein Textilgeschäft. In den 1920er Jahren befand sich das Geschäft in der Mittelstraße 21. Josefs Eltern wohnten im Haus Fürstenwall 208. Am 5. Mai 1930 verstarb sein Vater Nathan Sack in Düsseldorf. Knapp zwei Jahre nach dem Tod seines Vaters zog seine Mutter Natalie im Dezember 1932 in die Charlottenstraße 7. Hier wohnten seit dem 6. Oktober 1933 auch Josef und Paula Sack. Auch seine Brüder Leo und Hermann Sack wohnten hier. Am 24. Juni 1934 starb Natalie Sack und wurde neben ihren Mann auf dem jüdischen Friedhof begraben.

Am 5. Dezember 1936 wurde der Sohn von Josef und Paula Sack geboren. Sie nannten ihn Bernhard. Er blieb ihr einziges Kind. Am 28. Oktober 1938 wurde Josefs Schwester Klara mit ihrem Mann Samuel Minder im Rahmen der sogenannten Polenaktion nach Zbąszyń abgeschoben. In der darauffolgenden Pogromnacht wurde die Mitglieder der Familie Sack in ihren Wohnungen überfallen und die Wohnungseinrichtungen zerstört. Sein Bruder Leo Sack wurde verhaftet und am 22. November 1938 ins Gefängnis gebracht. Nach seiner Freilassung floh er zu seinem Bruder Max Sack nach Belgien. Beide überlebten die Kriegszeit.

Ab dem 24. März 1939 wohnte Josef und Paula Sack mit ihrem Sohn in einem so genannten Judenhaus in der Kölner Straße 60. Diese Straße hieß in der NS-Zeit Horst-Wessel-Straße. Alle drei wurden am 10. November 1941 in das Ghetto der Stadt Minsk deportiert. Sie haben nicht überlebt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf