Gedenkbuch

Schönberg, Hermann

Am 20. März 1880 kam Hermann Schönberg als einziges Kind von Abraham und Zipora Schönberg, geborene Meyer, in Düsseldorf zur Welt. Seine Eltern hatten 1876 in Düsseldorf geheiratet. Der Beruf seines Vaters wurde in den Quellen zunächst mit Tagelöhner, später mit Handelsmann angegeben. Die Familie wohnte zum Zeitpunkt seiner Geburt in der Oberstraße und später in einer Wohnung im Haus Kasernenstraße 33. Als Hermann 15 Jahre alt war, verstarb sein Vater am 24. September 1895 im Alter von 47 Jahren. Seine Mutter Zipora Schönberg verstarb am 6. Dezember 1909 in Düsseldorf. Sie wurde 61 Jahre alt. Ihr Grab befindet sich heute auf dem Alten Jüdischen Friedhof an der Ulmenstraße.

Hermann Schönberg heiratete in Düsseldorf Emilie Palm. Seine Frau war 14. Mai 1876 als Tochter des Ehepaars Leopold und Henriette Palm, geborene Franck, in Düsseldorf zur Welt gekommen und hatte sieben Geschwister. Sein Schwiegervater und später sein Schwager Markus Palm unterhielten eine eigene Metzgerei im Haus Nordstraße 33.

Hermann Schönberg hatte eine kaufmännische Ausbildung und wurde Inhaber eines Spezialgeschäfts für Seifen- und Bürstenwaren in der Klosterstraße 83. Im Oktober 1928 musste er für sein Geschäft Konkurs anmelden. Am 26. November 1928 wurde das Verfahren vom Amtsgericht mangels Masse eingestellt.

Das Ehepaar Schönberg wohnte seit 1933 in der Ulenbergstraße 128 in einer Wohnung in der ersten Etage. Hermann Schönberg wurde im Zuge des Pogroms am 10. November 1938 verhaftet und bis zum 22. November 1938 in Haft gehalten.

Am 19. Dezember 1938 zogen sie in Emilies Elternhaus in die Nordstraße 33. Dort wohnte noch sein Schwager Markus Palm mit Frau Cilli und den beiden Kindern Leopold und Henriette, genannt Jetty. 1939 emigrierte Markus Palm mit seiner Familie illegal nach Belgien. Sie gingen zunächst nach Brüssel und überlebten in Belgien die gesamte Verfolgungszeit.

Hermann Schönberg blieb mit seiner Ehefrau bis zuletzt im Haus in der Nordstraße 33 wohnen. Am 10. November 1941 wurden sie von Düsseldorf in das Ghetto Minsk deportiert. Sie haben nicht überlebt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf