Schwarz, Otto
Otto Schwarz wurde am 18. Oktober 1889 als Sohn von David und Auguste Schwarz, geborene Bär, in Esch geboren. Er war mit Frieda Hirsch verheiratet und hatte mit ihr vier Kinder. Am 10. Dezember 1913 kam in Dortmund ihr Sohn Berthold zur Welt. Am 9. Oktober 1915 folgte der Sohn Hugo. Am 4. Dezember 1921 wurde in Dortmund der Sohn Herbert geboren. Als letztes Kind wurde Ruth Karoline am 31. Januar 1927 in Dortmund geboren. In den 1930er Jahren wohnte die Familie in Köln.
Am 5. Mai 1938 zogen sie von Köln nach Düsseldorf in die Grafenberger Allee 78. Dort war Otto Schwarz als Konditor und Gastwirt der Düsseldorfer Loge beschäftigt. In der Pogromnacht 1938 wurde die Familie Schwarz von der SA überfallen und schwer misshandelt. Dabei wurde ihre Wohnung vollständig zerstört und ihr gesamter Hausrat und alle persönlichen Gegenstände geplündert. Sie flüchteten nach Cochem an der Mosel, kehrten aber später nach Düsseldorf zurück und wohnten seit dem 8. Februar 1939 in der Steinstraße 60. Die Familie Schwarz half ihrem Schwager Paul Lubascher in der dortigen Pension.
Im Juni 1939 ging ihr Sohn Herbert in ein Hascharah Lager. Von dort emigrierte er nach Palästina. Auch die Söhne Berthold und Hugo Schwarz konnten dorthin emigrieren.
Otto Schwarz musste zuletzt in Düsseldorf Zwangsarbeit leisten, sein Arbeitsbuch hatte die Nummer 169/232229.
Otto Schwarz wurde am 27. Oktober 1941 zusammen mit seiner Frau und seiner jüngsten Tochter Ruth Karoline von Düsseldorf in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Sie wurden dort in das Zimmer 9 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15 eingewiesen. Die Familie Schwarz lebte im Ghetto zusammen mit der Schwester von Otto Schwarz, Helene Lubascher, und deren Sohn Kurt.
Otto Schwarz wurde am 20. November 1941 als Küchenleiter des „Düsseldorfer Kollektivs“ eingesetzt. Seit dem 1. April 1942 arbeitete er als „physischer Arbeiter“ in der Chemischen Reinigungs- und Waschanstalt in der Holzstraße 77. Es gelang ihm, sich und seine Familie von der Deportation mit dem V. Transport am 8. Mai 1942 zurückstellen zu lassen. Seinen Antrag vom 6. Mai 1942 begründete er zum einen mit seiner Arbeitsstelle im Ghetto und der seines Neffen Kurt Lubascher, der als Tischler tätig war, zum anderen mit der Transportunfähigkeit seiner Tochter Ruth Karoline, die an einer Grippe mit hohem Fieber erkrankt war.
Nach der Auflösung der Kollektivunterkünfte (Mitte Mai 1942) zog die Familie Schwarz zunächst in die Wohnung 24 in der Fischstraße 7 und am 3. Juli 1942 in die Wohnung 3 in der Fischstraße 13.
Otto Schwarz wurde im September 1942 mit seiner gesamten Familie aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź in das Vernichtungslager Chełmno gebracht und ermordet.