Gedenkbuch

Brodt, Adolf

Der Installateur Adolf Brodt wurde am 9. September 1901 in Zwittau (Sachsen-Anhalt) geboren. Seine Eltern Heinrich und Karoline Brodt, geborene Stefanski, stammten aus Boskowitz in Mähren. Seit 1911 lebte die Familie in Düsseldorf. Am 9. März 1914 wurde Adolfs Bruder Walter in Düsseldorf geboren.

Ab 1914 wohnte die Familie im Haus Lessingstraße 25. Auch Adolfs Frau Malvine Jellinek, stammte aus Mähren. Sie war am 3. Januar 1906 in Brünn als Kind von Siegfried und Cecilie Jellinek, geborene Brodt, zur Welt gekommen. Adolf zog mit seiner Frau ebenfalls in die Lessingstraße 25, wo seine Eltern wohnten. Sie bezogen eine Wohnung in der zweiten Etage, im ersten Stock lebten die Eltern und Walter. Am 25. Mai 1933 kam ihre Tochter Ilse Else zur Welt. Adolf Brodt arbeitete genauso wie sein Vater als Installateur.

Im Zuge der Pogromnacht vom 10. November 1938 wurde Adolf Brodt zusammen mit seiner Frau Malvine, der erst fünfjährigen Tochter Ilse, Adolfs Bruder Walter, dessen Frau Karoline und dem Vater Heinrich Brodt im Polizeigefängnis inhaftiert. Während sein 64-jähriger Vater und die Frauen am 11. November 1938 wieder entlassen wurden, kamen die Brüder Adolf und Walter Brodt am 16. November auf Transport in das Konzentrationslager Dachau. Von dort wurde Adolf Brodt am 6. Dezember 1938 entlassen; sein Bruder Walter erst zu Beginn des Folgejahres am 11. Februar.

Die Emigration der Familie gelang nicht, und alle wurden am 27. Oktober 1941 ins Ghetto von Łódź/Litzmannstadt deportiert. Kein Mitglied der Familie hat überlebt. Sein Bruder Walter wurde zusammen mit seiner Frau Charlotte während der ersten „Aussiedlungen“ im Mai 1942 ermordet.

Am 8. September 1942 wurden während der sogenannten „Sperre“ Adolf, Malvine und Ilse Brodt aus dem Ghetto verschleppt und im Vernichtungslager Chelmno ermordet. Seine Mutter Karoline Brodt war im Mai 1942 fast erblindet. Sie verstarb am 18. Juni 1942 im Ghetto von Litzmannstadt/Łódź. Sein Vater Heinrich Brodt wurde am 7. Juli 1944 mit dem Transport Nr. 126 aus dem Ghetto „ausgesiedelt“ und im Vernichtungslager Chełmno ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf