Gedenkbuch

Moses, Anneliese

Am 13. Juli 1920 kam Anneliese Moses in Düsseldorf zur Welt. Sie lebte mit ihren Eltern Simon und Rosa Moses, geborene Pisetzki, und ihrem Bruder Erwin (geboren 1913) in Düsseldorf. Sie hatte noch zwei ältere Halbgeschwister: Otto Moses und Adolf Pisetzki.

Zusammen feierte die Familie Moses Annelieses Einsegnung am 27. Mai 1936 in der Düsseldorfer Synagoge. Anneliese war Mitglied im Brith Jehudim Zeirim (Bund junger Juden), einer Vereinigung innerhalb der jüdischen Jugendbewegung. Die Familie Moses wohnte in der Graf-Adolf-Straße 41.

Am 13. Dezember 1939 zog Anneliese Moses in die Duisburger Straße 77. Im Hausbuch wurde unter der Rubrik Beruf „Hausangestellte“ eingetragen. Am 6. Dezember 1940 zog Anneliese wieder in die Wohnung ihrer Eltern in der Graf-Adolf-Straße 41.

Anneliese Moses wurde zusammen mit ihren Eltern, der Familie ihres Bruders Erwin und anderen Verwandten am 27. Oktober 1941 von Düsseldorf in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Sie mussten dort in der Kollektivunterkunft Fischstraße 15, Zimmer 7, leben. Im Ghetto wurde Anneliese Moses für eine Arbeit in der Gummimäntel-Fabrikation vorgeschlagen, erhielt dort aber keine Arbeit. 

Am 7. Mai 1942 bekam sie in der Kollektivunterkunft keine Lebensmittelrationen mehr ausgehändigt. Sie wurde letztlich jedoch erst am 14. Mai 1942 zusammen mit ihrem Vater, ihrem Bruder und dessen Familie mit dem XI. Transport aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź gebracht und am 15. Mai 1942 in Chełmno ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf