Gedenkbuch

Sassen, Rosette Martha

geb. Schneider

Rosette Martha Schneider kam am 29. September 1884 als Tochter des Getreide- und Fruchthändlers Abraham Schneider und seiner Frau Rosalie Schneider, geborene Schmitz, in Trier zur Welt.

Sie heiratete am 30. Juni 1909 den Kaufmann Ernst Nathan Sassen (geboren 1874). Die Eheleute lebten in Düsseldorf, wo Nathan Ernst bereits vor der Hochzeit gewohnt hatte. Hier wohnten sie auf der Wildenbruchstraße 11 im Stadtteil Oberkassel. 1910 wurde ihr Sohn Philipp Kurt geboren. 

Ihr Schwager Salomon Sassen wohnte mit seiner Frau Hedwig ebenfalls in Düsseldorf, auf der Fischerstraße 55.

1929 verstarb ihr Mann Ernst Nathan Sassen im Alter von 55 Jahren. Nur zwei Jahre zuvor war auch dessen Zwillingsschwester Bertha Sassen in Grevenbroich verstorben.

Ihr Sohn Philipp Kurt zog 1931 nach Frankfurt am Main, wo er mindestens bis 1935 wohnte. Am 5. Oktober 1937 zog die Witwe Rosette Sassen in die Luegallee 12. Am 12. Juli 1938 zog Rosette Sassen um in die Schumannstraße 39. Vier Jahre später, ab 19. März 1942, war sie auf der Geibelstraße 39 gemeldet. Die Villa der Familie Glücksmann war mittlerweile ein sogenanntes Judenhaus geworden.

Rosette Martha Sassen verließ Düsseldorf im Sommer 1942 und kam in ein Sanatorium für jüdische weibliche Lungenkranke in Nordrach. Das Sanatorium, welches 1905 gegründet worden war, wurde jedoch 1942 von der Gestapo geräumt. Die fast 58-jährige Rosette Martha wurde daraufhin am 22. August 1942 über Stuttgart in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Aus dem Ghetto wurde sie am 23. Januar 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet.

Ihr Schwager Salomon Sassen wurde mit seiner Frau Hedwig am 21. Juli 1942 von Düsseldorf aus in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Aus dem Ghetto wurden sie in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort ermordet.

Es liegen nur wenige Dokumente vor, die über den weiteren Weg von Rosette Sassens Sohn Philipp Kurt Aufschluss geben. Aus einem Dokument der Arolsen Archives aus dem Jahr 1947 geht hervor, dass er mit Dina Sassen verheiratet war. Ob Philipp Kurt Sassen zu diesem Zeitpunkt noch lebte, geht aus den Dokumenten jedoch nicht hervor. Seine Frau Dina Sassen lebte zu diesem Zeitpunkt in Jerusalem. Die Eheleute Philipp Kurt und Dina Sassen hatten mit Monika eine Tochter.

Autorin: Frederike Krenz, Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte