Gedenkbuch

Schwarz, Frieda

geb. Hirsch

Frieda Hirsch wurde am 20. Juni 1884 in Kobern an der Mosel geboren. Ihre Eltern waren Josef Isaak und Gelle Hirsch, geborene Wertheim. Frieda hatte noch drei ältere Geschwister: Clara (geboren 1883 in Kobern), Hermann (geboren 1885 in Kobern) und Hermann (1886 – 1969). Ihr Vater arbeitete als Metzger und Handelsmann. Ihre Mutter war die zweite Ehefrau von Isaak Josef Hirsch (1833-1914). Aus der ersten Ehe hatte Frieda noch drei Halbgeschwister. In ihrem Elternhaus in der Peterstraße 3 befand sich auch die Synagoge der Gemeinde.

Frieda Hirsch heiratete den Gastwirt Otto Schwarz (geboren 1889 in Esch, Kreis Bergheim). Am 10. Dezember 1913 kam in Dortmund ihr Sohn Berthold zur Welt. Am 9. Oktober 1915 folgte der Sohn Hugo. Am 4. Dezember 1921 wurde in Dortmund der Sohn Herbert geboren. Als letztes Kind wurde Ruth Karoline am 31. Januar 1927 in Dortmund geboren. In den 1930er Jahren wohnte die Familie in Köln.

Am 5. Mai 1938 zogen sie von Köln nach Düsseldorf in die Grafenberger Allee 78. Dort war ihr Mann als Konditor und Gastwirt der Düsseldorfer Loge beschäftigt. In der Pogromnacht 1938 wurde die Familie Schwarz von der SA überfallen und schwer misshandelt. Dabei wurde ihre Wohnung vollständig zerstört und ihr gesamter Hausrat und alle persönlichen Gegenstände geplündert. Sie flüchteten zu Verwandten nach Cochem an der Mosel, kehrten aber später nach Düsseldorf zurück und wohnten seit dem 8. Februar 1939 in der Steinstraße 60. Im Juni 1939 ging ihr Sohn Herbert als landwirtschaftlicher Praktikant in das Hascharah Lager Gut Skaby, Friedersdorf. Von dort emigrierte er später nach Palästina. Auch die Söhne Berthold und Hugo Schwarz konnten dorthin emigrieren.

Frieda Schwarz musste in der NS-Zeit in Düsseldorf Zwangsarbeit leisten, ihr Arbeitsbuch trug die Nummer 169/294930. 

Frieda Schwarz wurde am 27. Oktober 1941 zusammen mit ihrem Mann und der Tochter Ruth Karoline von Düsseldorf in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Sie wurden dort in das Zimmer 9 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15 eingewiesen.

Frieda Schwarz wurde im September 1942 zusammen mit ihrem Mann und ihrer Tochter aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź in das Vernichtungslager Chełmno gebracht und ermordet. 

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf