Gedenkbuch

Salweizik, Lina

geb. Herzberg

Lina Herzberg wurde am 18. Dezember 1864 in Köthen geboren. Über ihre Eltern liegen leider keine Informationen vor. Es gab jedoch 1867 ein Geschäft der Gebr. Herzfeld in Köthen.

Lina Herzberg heiratete den 1877 in Jerusalem geborenen Adolf Abraham Salweizik (1877-1934). 1906 wurde ihre Tochter Selma in Herrnburg geboren. 1911 wohnte Lina Salweizik in Köthen in der Ritterstraße 6. Zu diesem Zeitpunkt inserierte die Familie, dass ein Junges Mädchen, 16 Jahre alt, eine Stellung sucht. Die Anzeige ist ein Hinweis darauf, dass es noch eine weitere, 1895 geborene Tochter, gegeben haben muss.

Die Eheleute wohnten in den 1920er Jahren in Düsseldorf-Mettmann, wo Linas Mann Abraham als Klempner und Installateur arbeitete. Von 1926 bis mindestens 1931 wohnten die Eheleute dort auf der Bahnstraße 7. 

Linas Mann Adolf Abraham Salweizik verstarb am 24. Juni 1934 mit 57 Jahren in Kaiserswerth im Krankenhaus der dortigen Diakonie. Er wurde auf dem neuen jüdischen Friedhof bestattet. 

Zu dieser Zeit hatten die Eheleute bereits n Düsseldorf auf der Steinstraße 59 in einer Wohnung in der zweiten Etage gewohnt, wo Lina Salweizik auch nach dem Tod ihres Mannes weiterhin lebte. 

Ihre ledige Tochter Selma, die zuletzt in Hagen lebte, emigrierte am 4. August 1938 mit der SS Manhattan vom Hamburger Hafen nach New York. Als Verwandten in den Vereinigten Staaten gab ihre Tochter Philipp Weinstein (Cousin) in New York an.

Lina Salweizik zog am 30. März 1942 auf die Kurfürstenstraße 59. Im dortigen Hausbuch wurde für sie im Feld Staatsangehörigkeit „Staatenlos“ eingetragen.

Am 21. Juli 1942 wurde die 78-jährige Lina Salweizik von Düsseldorf aus in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Sie verstarb am 26. April 1943 im Ghetto Theresienstadt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf