Gedenkbuch

Dannenbaum, Max

Seit 1913 war Dr. Max Dannenbaum beim Düsseldorfer Amts- und Landgericht als Rechtsanwalt zugelassen. Verheiratet war der gebürtige Lippstädter mit der Düsseldorferin Toni Johnen. Er selbst war am 11. Januar 1881 als Kind der jüdischen Eltern Heinemann und Florentine Dannenbaum, geborene Stern, zur Welt gekommen. Auch seine sieben Geschwister wurden jüdisch erzogen.

1915 hatte er in Düsseldorf seine katholische Ehefrau geheiratet. Zu dieser Zeit kämpfte Max Dannenbaum im Ersten Weltkrieg. Als Frontkämpfer wurde er mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Während des Krieges, am 17. Juni 1916, kam auch sein Sohn Rolf Günther in Düsseldorf zur Welt.

Nach Kriegsende arbeitete Dr. Dannenbaum wieder als Rechtsanwalt in Düsseldorf. Am 28. März 1920 wurde die Tochter Ilse Lore geboren. Die Familie wohnte in Düsseldorf-Oberkassel in der Wildenbruchstraße 107.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten und den 1935 verabschiedeten „Nürnberger Rassengesetzen“ galt Max Dannenbaum als „Jude“ und seine Kinder als „Halbjuden“. Ilse Lore, die in Oberkassel die Cecilienschule, damals ein Mädchenlyzeum, besuchte, musste die Schule verlassen. Ihr gelang die Einreise nach Großbritannien, Rolf Günther kam 1937 nach Burgdorf in die Schweiz.

Dr. Max Dannenbaum konnte zunächst weiter praktizieren. Mittlerweile wohnte das Ehepaar in einer Wohnung auf der Klosterstraße 34/36. In der Pogromnacht 1938 wurde das Ehepaar in ihrer Wohnung überfallen und die Einrichtung beschädigt. Am 13. Januar 1939 wurde Dr. Dannenbaum als „jüdischer Konsulent“ für den Oberlandesgerichtsbezirk Düsseldorf zugelassen. Im Mai 1939 wurde er von seiner nichtjüdischen Ehefrau geschieden. Damit entfiel der Schutz der sogenannten Mischehe.

Am 10. November 1941 wurde Dr. Max Dannenbaum in das Ghetto von Minsk deportiert und dort ermordet.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf