Selma Aumann kam am 14. Oktober 1898 in Eisenbach, Kreis Limburg, als Tochter von Gustav und Rosalie Aumann, geborene Marx, zur Welt. Sie hatte sechs Geschwister: Gustav, Rosa, Berta, Mathilde, Siegmund und Albert.
Selma Aumann arbeitete zunächst als Hausangestellte in ihrer Geburtsstadt Eisenbach und zog am 23. Juni 1934 nach Düsseldorf. Dort wohnte und arbeitete sie anfangs in der Königsallee 86 bei der jüdischen Familie Hornstein. Die letzte Adresse vor ihrer Deportation war die Goethestraße 18. Dort wohnte sie als Untermieterin der jüdischen Familie des aus Essen stammenden Kaufmanns Leo Gumpertz. Der Vertreter für Textilwaren war erst im Dezember 1938 mit seiner Frau Anna und der 17-jährigen Tochter Ellen in die Goethestraße 18 gezogen. Das Haus war in seinem Besitz und wurde zu einem sogenannten „Judenhaus“. 1940 wohnten hier schon die Witwe Anna Meyer und Julius Blumenthal.
Selma Aumann wurde am 27. Oktober 1941 von Düsseldorf aus in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert und dort in das Zimmer 2 der Kollektivunterkunft in der Fischstraße 21 eingewiesen. Sie wurde im Ghetto für die Arbeit in der Mieder-Anfertigung vorgeschlagen. Am 7. Mai 1942 wurde Selma Aumann über ihre bevorstehende „Aussiedlung“ aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź informiert, am 8. Mai 1942 mit dem V. Transport aus dem Ghetto „ausgesiedelt“ und am nächsten Tag im Vernichtungslager Chełmno ermordet.
Nach dem Krieg versuchte ihr Bruder Otto Aumann von New York aus ihr und das Schicksal ihres Bruders Siegmund Aumann mit einer Anfrage beim ITS in Bad Arolsen zu klären.
Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
Quellenangaben
Einzelnachweise
Sammlung Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf; Stadtarchiv Düsseldorf; Arolsen Archives; Gedenkbuch der BRD; Landesarchiv NRW; Landesarchiv Baden-Württemberg; Landesarchiv Hessen; Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen; Yad Vashem Databases; Israel State Archives; szukajwarchiwach.gov.pl; Archiwum Panstwowe w Lodzi, insbesondere Przełożony Starszeństwa Żydów w Getcie Łódzkim, Bestand 39/278/0; Archiwum Panstwowe w Poznaniu; digital.ub.uni-duesseldorf.de; Epidat; Compact Memory; Ancestry.com; fold3.com; Mémorial de la Shoah; Livre Mémorial; gurs.free.fr; Archiv Gedenkstätte Theresienstadt; www.holocaust.cz; United States Holocaust Memorial Museum; Digibaeck, Digital Collections at Leo Baeck Institute; USC Shoah Foundation; Center for Jewish History, cjh.org; Gemeente Amsterdam Stadsarchief; Joods Monument.nl; openarch.nl; Drents Archief; dokin, Stichting Duitse Oorlogskinderen in Nederland; Joods Historisch Museum NL; oorlogsgravenstichting.nl; www.genealogy.net; www.archieven.nl; Centralna Biblioteka Judaistyczna, cbj.jhi.pl; Kazerne Dossin; State Archives, Brussels; Wiener Library, London; alemannia-judaica.de; holocaustresearchproject.org;
APŁ: PSZ, Sign. 997, L 19621, Bl. 567, Transportlisten Altreichsjuden (u.a. Düsseldorf: Transportliste 13 Düsseldorf); PSZ, Sign. 1185, L 19802, Einsiedlung/Wohnungswesen, Bekanntmachungen; PSZ, Sign. 1188, L 19805, Bl. 92, Abt. Einsiedlungswesen – Listen Lebensmittel, Quittungen für zurückgegebene Arbeitsausweise, Namenslisten; PSZ, Sign. 1222, L 19839, Bl. 101f., Verschiedenes, u.a. Totenliste Altreichsjuden (Fragment), Hauslisten Fischstraße 15 und 21 (u.a. Brot- und Lebensmittellisten, Kollektiv Düsseldorf, Fischstraße), Wohnungszuweisungen; PSZ, Sign. 1387, L 20004, Evidenzbuch der Kartenabteilung.
BADV, Entschädigungsantrag Selma Aumann, Nr. 10380.
Internet: Bundesarchiv, Gedenkbuch.
ITS Arolsen/ARCH/Ordner 19, Seite 92.
StA Düsseldorf, Einwohnermeldeakten, Film-Nr. 7-4-3-7.0000.
Suchy, Liste Düsseldorfer Opfer (2003).
U.S. Social Security Death Index.
Yad Vashem, Page of Testimony, Jean Udoff, New York, 21.08.1986.