Salm, Friedrich Alfred
Der Autoschlosser und Kraftfahrer Friedrich Salm lebte in Düsseldorf auf der Oberbilker Allee 324. Er stammte aus Krefeld, wo er am 26. Juli 1900 als Sohn des Metzgers Salomon Salm und dessen Frau Sofie, geborene Oberdorfer, zur Welt gekommen war. Friedrich hatte noch einen Bruder, Justin Salm (geboren 1903) und zwei Schwestern: Frieda (geboren 1895) und Ida (geboren 1898). Die sechsköpfige Familie wohnte in Krefeld in der Königstraße 248. Am 5. November 1933 verstarb Friedrich Salms Vater in Krefeld und seine Mutter zog zu ihren Kindern nach Düsseldorf.
Friedrich Salm heiratete in den 1940er-Jahren Jenny Markus, die ihre am 21. Mai 1940 in Düsseldorf geborene Tochter Esther mit in die Ehe brachte. Am 6. Mai 1941 musste die Familie Salm in die Kölner Straße 60 (in der NS-Zeit: Horst-Wessel-Straße) – ein sogenanntes „Judenhaus“ – umziehen. Am 12. September 1941 verstarb Friedrich Salms Mutter Sofie Salm in Düsseldorf und wurde auf dem neuen jüdischen Friedhof auf dem Nordfriedhof begraben.
Gut einen Monat später erhielt Friedrich Salm die Benachrichtigung, dass er mit seiner Familie und seinem Bruder Justin am 27. Oktober 1941 von Düsseldorf in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź „evakuiert“ werden sollte.
Im Ghetto wurden sie mit weiteren Deportierten im Zimmer 7 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15 untergebracht. Über das „Düsseldorfer Kollektiv“ erhielt er die Brotkarte mit der Nummer 168782. Friedrich Salm arbeitete seit dem 1. Dezember 1941 als Feuerwehrmann beim Feuerwehrkommando des Ghettos. Seine Arbeiternummer dort lautete 76944. Er und seine Familie wurden von der Deportation mit dem XI. Transport am 14. Mai 1942 wegen „Arztangelegenheiten“ zurückgestellt.
Am 20. Mai 1942 zog die Familie Salm von den Mitte Mai 1942 aufgelösten Kollektivunterkünften mit insgesamt 8 Personen in ein Zimmer der Wohnung 2 in der Sperlinggasse 10. Ein Dokument vom Mai 1943 bestätigt, dass er weiterhin als Feuerwehrmann im Ghetto arbeitete, am 1. Mai 1943 wurde ihm ein Monatsgehalt von 100 Mark zugewiesen.
Friedrich Salm lebte bis 1944 im Ghetto von Litzmannstadt/Łódź. Am 26. Mai 1944 wurde er im Zentralgefängnis des Ghettos registriert, da er am darauffolgenden Tag mit dem Transport Nr. 72 aus dem Ghetto „zur Arbeit ausgesiedelt“ werden sollte. Der Ghetto-Chronist Oskar Rosenfeld vermerkte am 27. Mai 1944 in seinem Tagebuch: „Nachts, wieder Aussiedlung. Menschen aus Betten gerissen, weil nicht genug Freiwillige sich gemeldet für Arbeit auswärts… 30 Mann bereits in der Nacht weg; mitgegeben Brot, Zucker, Margarine etc.“ Das genaue Todesdatum Friedrich Salms ist bisher nicht bekannt.