Salm, Berta
geb. LilienfeldBerta Lilienfeld stammte aus Grevenstein, wo sie am 12. August 1885 geboren wurde. Ihre Eltern waren Salomon und Johanna Lilienfeld, geborene Fischel. Sie hatte noch eine Schwester, Lilly Lilienfeld (15.09.1892 Grevenstein, Kreis Arnsberg – 26.12.1944 KZ Stutthof).
Seit 1922 lebte Berta Lilienfeld mit ihrem Ehemann, dem Kaufmann Josef Salm, in der Immermannstraße 67 in Düsseldorf in einer Wohnung im ersten Stock. Der Hausbesitzer Johannes Vermeeren sagte 1955 aus, die Wohnung der Eheleute Salm sei „1a eingerichtet“ gewesen und „die Möbel waren das Feinste was es gab“. Der Vermieter sagte auch aus, dass das Ehepaar Salm in der Pogromnacht 1938 nicht belästigt worden sei. Berta Salm war finanziell sehr gut abgesichert. Sie hatte am 19. November 1925 mit ihrem Ehemann einen Güterrechtsvertrag geschlossen. Sie selbst besaß Aktien der Essener Firma „Th. Goldschmidt“ und der „I.G. Farben AG“ im Nominalwert von jeweils 6.000 RM.
Am 27. Oktober 1941 wurden beide in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Am 5. Dezember 1941 schrieb sie im Ghetto eine Postkarte an Siegfried Leopold in Bonn: „Meine Lieben, wir sind erfreut Euch heute unsere Adresse schreiben zu können. Litzmannstadt-Getto, Fischstr. 15, Zimmer 1. Geldsendungen sind hier sehr erwünscht. Wir wären Euch sehr dankbar, wenn Ihr mit den Bekannten zusammen etwas Geld für uns bekommen würdet und sofort selbiges senden würdet. […] “
Auch eine zweite Postkarte hat sich im Archiv des Ghettos erhalten. Sie war adressiert an an Leo Abraham im Israelitischen Altersheim in Aachen. Auch in dieser Karte bat Berta Salm um finanzielle Hilfe. Sie endete mit dem Satz: „Bitte sofort Antwort.“ Ihr Mann Josef Salm ergänzte auf der Rückseite der Postkarte: “Nur gesund bleiben! Viele Grüße an alle Freunde (…)”
Berta Salm wurde am 7. Mai 1942 mit dem IV. Transport aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź „ausgesiedelt“ und am nächsten Tag in Chełmno ermordet.