Gedenkbuch

Waltuch, Lina Mina

geb. Kaufmann

Mina, genannt Lina, Waltuch wurde am 19. Dezember 1876 in Heilbronn geboren. Ihre Eltern waren Mayer und Babette Kaufmann, geborene Strauss. Sie heiratete den Kaufmann Sally Waltuch (geboren 1871). Ihr Sohn Ernst Waltuch wurde am 9. November 1906 in Gelsenkirchen geboren.

Die Familie zog später nach Düsseldorf. Linas Ehemann Sally Waltuch verdiente in Düsseldorf sein Geld in der Schuhbranche. Er hatte seine Firma 1926 mit Sitz Kölner Straße 1/3 ins Düsseldorfer Handelsregister eintragen lassen. Ihr Sohn Dr. jur. Ernst Waltuch arbeitete in Düsseldorf als Rechtsanwalt.

1934 wohnte das Ehepaar Waltuch in der Bismarckstraße 93. Am 17. September 1936 verstarb ihr Mann in Düsseldorf. Im gleichen Jahr emigrierte Lina Waltuch in die Niederlande. Dort wohnte mittlerweile ihr Sohn Dr. Ernst Waltuch mit seiner Frau. Nach dem Überfall der Deutschen auf die Niederlande im Mai 1940 war auch die Familie Waltuch wieder der Judenverfolgung ausgesetzt.

Im April 1942 wohnte Lina Waltuch mit der sechsköpfigen Familie ihres Sohnes unter der Adresse Wijk B 54 in dem kleinen Ort Ter Aar. Ein Foto von Lina Waltuch ist überliefert.

Am 22. April 1943 wurde Lina Waltuch zunächst im Internierungslager Vught festgehalten. Am 5. Mai 1943 kam sie in das „Judendurchgangslager“ Westerbork. Am 18. Mai 1943 wurde sie von dort in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und nach der Ankunft ermordet. Ihr Sohn Ernst und dessen Familie überlebten die Kriegszeit.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf