Gedenkbuch

Danielewicz, Else

Else Danielewicz wurde am 18. Oktober 1882 in Berlin geboren. Ihre Eltern waren der Kaufmann Michaelis Danielewicz und dessen Frau Henriette, geborene Nehab. Sie hatten 1878 in Berlin geheiratet. Else hatte einen Bruder, Richard (1879-1964), sowie drei Schwestern: Hedwig (geboren 1880), Klara (geboren 1886) und Käte (1890-1978). Die Familie wohnte zu Elses Geburt in Berlin in der Lichtenberger Straße 3.

Ihre Schwester Hedwig studierte trotz großer Vorbehalte der männlichen Dozenten und Kommilitonen Medizin und promovierte 1908 in Bonn. Sie zog 1911 nach Düsseldorf und eröffnete als erste Frau eine eigene Praxis. 

Über die berufliche Laufbahn von Else Danielewicz ist leider nichts bekannt. Ihr Bruder Richard studierte ebenfalls Medizin und wurde Zahnarzt. Er lebte mit seiner Frau Erna Flora in Kassel.

Ihre jüngste Schwester Käte verfolgte ebenfalls einen medizinischen Werdegang und wurde staatlich ärztlich geprüfte Turnlehrerin und Orthopädin. Sie lebte weiterhin in Berlin.

Am 27. Dezember 1903 verstarb der Vater Michaelis Danielewicz im Alter von 60 Jahren in Berlin. 1929 wohnte die Mutter Henriette Danielewicz in Berlin im Stadtteil Charlottenburg im Haus Charlottenburger Ufer 64. Da sich kein eigener Eintrag für Else Danielewicz finden läßt, ist es wahrscheinlich, das sie zusammen mit ihrer Mutter in Berlin lebte.

Seit 1935 wohnte ihre Mutter Henriette Danielewicz in Düsseldorf. Else Danielewicz wohnte bei ihr in der Uhlandstraße 28. 1938 zog ihre verwitwete Schwester Hedwig Jung-Danielewicz zu den beiden in die Uhlandstraße 28. Die Wohnung von Else und der Mutter befand sich in der ersten Etage, die ihrer Schwester Hedwig Jung-Danielewicz in der zweiten Etage. Am 11. Juni 1940 starb ihre Mutter Henriette in Düsseldorf. Sie wurde 80 Jahre alt.

Am 10. November 1941 wurden die Schwestern ins Ghetto von Minsk deportiert. Im Minsker Ghetto wirkte ihre Schwester Hedwig als Krankenbetreuerin. Es gelang ihr, über den deutschen Wehrmachtsangehörigen Max Luchner den Kontakt zu ihrer Schwester Klara Wittkowsky aufzubauen. Klara konnte über Luchner Lebensmittel und Medikamente ins Ghetto schmuggeln.

Else Danielewicz wurde 1942 im Zuge einer „Aktion“ im Ghetto getötet. Auch ihre Schwester Hedwig Jung-Danielewicz hat nicht überlebt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf