Gedenkbuch

Vyth, Frieda

geb. Herz

Am 17. April 1887 kam Frieda Herz in Gelsenkirchen zur Welt. Ihre Eltern waren Levi und Rosette Herz, geborene Rubens. Ihr Vater stammte aus Esens im Kreis Aurich. Elsa hatte noch fünf Geschwister: Julius (geboren 1882), Adele (geboren 1885), Elsa (geboren 1889), Oskar (geboren 1891) und Irma (geboren 1896). Die Familie wohnte in Gelsenkirchen in der Bahnhofstraße, wo sie ein Geschäft führten.

Frieda Herz heiratete den Kaufmann Otto Vyth aus Kalkar. Ihr Mann war 1885 dort als Sohn von Arnold und Sibille Vyth, geborene Salomon, zur Welt gekommen. 1919 betrieb ihr Ehemann Otto Vyth sein Geschäft in Düsseldorf in der Hüttenstraße 31. Im Februar 1920 wurde ins Handelsregister unter Nummer 5746 die offene Handelsgesellschaft eingetragen: „Firma Vyth & Herz mit dem Sitz in Düsseldorf, Hüttenstraße 31. Die Gesellschafter der am 14. Februar 1920 begonnenen Gesellschaft sind die Kaufleute Otto Vyth in Düsseldorf und Oskar Herz in Gelsenkirchen“. Ihr Bruder Oskar Herz, der mit ins Geschäft einstieg, blieb weiterhin mit seiner Frau Grete in Gelsenkirchen in der Bahnhofstraße 39 wohnen.

Im Januar 1929 wohnte Frieda Vyth mit ihrem Mann in einer Wohnung in der ersten Etage des Hauses Arnoldstraße 2. Im Düsseldorfer Stadt-Anzeiger vom 10. Januar 1929 suchten sie nach einem Hausmädchen für einen kleinen Haushalt, wie es in der Anzeige hieß.

Durch die 1933 nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten einsetzende Judenverfolgung wurde auch das Leben und der Alltag des Ehepaars Vyth immer beschwerlicher.

Im Laufe der Nacht vom 9. November auf den 10. November 1938 wurden auch jüdische Familien in der Arnoldstraße überfallen. Im Haus Arnoldstraße 9 wurden die Familien Kochmann und Leibholz Opfer der Überfälle. Ob Frieda Vyth und ihr Mann in ihrer Wohnung in der Arnoldstraße 2 überfallen wurden ist nicht bekannt.

Frieda Vyth und ihr Mann Otto konnten bis zu ihrer Deportation im Haus Arnoldstraße 2 wohnen bleiben. Am 10. November 1941 wurde das Ehepaar vom Düsseldorfer Güterbahnhof Derendorf in das Ghetto von Minsk deportiert. Im gleichen Transport waren auch ihre Schwester Elsa Devries mit ihrem Ehemann Hermann Devries. Alle vier haben nicht überlebt.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf