Gedenkbuch

Blumenthal, Nathan Norbert

Nathan Norbert Blumenthal kam am 31. März 1867 als Sohn des Kaufmanns Abraham Blumenthal (1823-1875) und seiner Frau Julie Blumenthal (1830-1883), geborene Oswald, in Heessen bei Hamm zur Welt. Mit Julius Isaak (geboren 1863) hatte er einen älteren Bruder. Es folgte der jüngere Bruder David (geboren 1869).

Nathan Blumenthal und sein Bruder David führten in Heessen bei Hamm eine Manufakturwarenfabrik auf der Heessener Dorfstraße 35, wo beide auch privat wohnten. Der ältere Bruder Julius arbeitete als Delikatessenwarenhändler in Hamm. Im Gegensatz zu seinen Brüdern blieb Nathan Blumenthal unverheiratet.

1875 verstarb Nathan Blumenthals Vater Abraham im Alter von 49 Jahren in Heessen. Möglicherweise starb dieser an den Folgen einer Typhus-Erkrankung, wegen der das Haus, in dem Abraham und seine Frau Julie Blumenthal gewohnt hatten, im Dezember 1874 gesperrt worden war.

Nathan und sein Bruder David waren angesehene und beliebte Mitglieder der Gemeinde. So engagierte sich Nathan im Dorfverein, während David im Schützenverein tätig war.

Im November 1938 wurde das Manufakturwarengeschäft von Nathan und David Blumenthal Opfer von Verwüstungen und Plünderungen. Nathan Blumenthal erlebte die Übergriffe selbst nicht mit. Er war wenige Tage zuvor in das Israelitische Altenheim auf der Mühlenstraße in Unna verzogen.

Am 18. Juli 1939 zog Nathan Blumenthal dann für einige Monate nach Düsseldorf, zunächst auf die Schützenstraße 39 und anschließend auf die Königsallee 88. Am 2. März 1940 zog Nathan Blumenthal von Düsseldorf nach Willich zur Untermiete bei einer Familie Lion. Er verstarb am 15. Mai 1940. Die Todesumstände sind ungewiss.

Sein Bruder Julius Blumenthal, der nach dem Tod seiner Frau zu seiner Tochter nach Düsseldorf gezogen war, wurde am 21. Juli 1942 von Düsseldorf aus in das Ghetto Theresienstadt und von hier am 21. September 1942 weiter in das Vernichtungslager Treblinka deportiert, wo er ermordet wurde.

Nathans Bruder David Blumenthal war am 15. Juni 1942 von Köln aus ebenfalls in das Ghetto Theresienstadt und von hier am 19. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert worden. Auch er hat nicht überlebt.

Autorin: Frederike Krenz, Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V.