Mehler, Alfred
Am 13. März 1878 wurde Alfred Mehler als Sohn von Samuel und Emma Mehler, geborene Falk, in Köln geboren. Er hatte noch einen Bruder, Oskar Mehler (28.10.1874 Köln – 29.03.1943), der später auch mit seiner zweiten Frau in Düsseldorf lebte.
Alfred Mehler heiratete am 4. September 1905 in Lippstadt Johanna Levy. Bereits am 29. August 1904 war er zusammen mit ihr von Krefeld nach Düsseldorf in die Graf-Adolf-Straße 69 gezogen. Ihre Kinder Ruth und Elisabeth Charlotte wurden 1906 und 1909 in Düsseldorf geboren. Die Familie wohnte im Düsseldorfer Zooviertel in der Schumannstraße 39.
Alfred Mehler war bis zum Berufsverbot 1935 vereidigter Buchprüfer und Sachverständiger, zuvor hatte er als Prokurist und später Direktor der Waggonfabrik „Gebr. Schöndorff“ gearbeitet. Nach der „Arisierung“ seines Arbeitgebers 1935 arbeitete er als Verwalter und Berater. So half er beispielsweise im Jahr 1939 der jüdischen Familie Frankenberg bei deren Auswanderung aus Deutschland.
Am 9. November 1938 wurden die Mehlers in ihrem Wohnung in der Schumannstraße 39 im Zuge des Pogroms überfallen und fast die gesamte Wohnungseinrichtung zerstört. Am 4. September 1940 musste Alfred Mehler mit seiner Frau in eine Wohnung am Kaiser-Wilhelm-Ring 1 ziehen.
Alfred Mehler wurde am 27. Oktober 1941 zusammen mit seiner Frau von Düsseldorf in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Auch seine Tochter Elisabeth war mit ihrem Ehemann Hans Wilhelm Karpe und ihrem Baby in dem Düsseldorfer Deportationstransport gewesen.
Das Ehepaar Mehler musste Im Ghetto mit weiteren Deportierten in die Kollektivunterkunft Fischstraße 15, Zimmer 11, einziehen. Ihr gesamtes Vermögen, das u.a. in Sparbüchern im Wert von 6.600,83 RM und 1.278,30 RM angelegt war, wurde am 20. November 1941 eingezogen. Alfred Mehler hatte vor seiner Deportation in Düsseldorf Zwangsarbeit leisten müssen. Sein Arbeitsbuch mit der Nummer 169/216121 wurde ihm am 2. Dezember 1941 im Ghetto abgenommen.
Alfred Mehler wurde mit seiner Frau am 14. Mai 1942 mit dem XI. Transport aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź nach Chełmno gebracht und am 15. Mai 1942 ermordet.