Am 8. Oktober 1901 wurde Arthur Wolff in Waldenrath, Heinsberg geboren. Sein Vater war der Händler Joseph Jacob Wolff. Er hatte 1894 in Sittard Frederica Goldstein geheiratet. Arthur war das zweite Kind der beiden. Sein Bruder Leopold war bereits 1895 in Walderath zur Welt gekommen.
Arthurs Mutter verstarb früh und sein Vater heiratete 1905 in Berlin Martha Michaelis (15.12.1865 Berent – 14.05.1943 Sobibor). Das Paar zog dann mit den Stiefsöhnen nach Heinsberg.
Sein Bruder Leopold Wolff wohnte seit 1927 im niederländischen Sittard. Die Eltern wohnten weiterhin in Heinsberg. Im August 1939 flüchteten sie dann zu Leopold Wolff und dessen Frau Martha nach Sittard. Am 27. April 1940 verstarb sein Vater Joseph Jacob Wolff in Sittard im Alter von 73 Jahren.
Vermutlich befand sich Arthur Wolff ab 1939 im „Geschlossenen Arbeitseinsatz“ für jüdische Bürger. Er kam in ein Arbeiterlager in Kersdorf bei Briesen in der Mark Brandenburg. Dieses Lager war später dem Konzentrationslager Sachsenhausen angegliedert. Zunächst war es als Forst- und Ernteeinsatzlager im Sommer 1940 eingerichtet worden. Die Arbeitseinsätze wurden durch das Arbeitsamt Frankfurt Oder koordiniert.
Arthur Wolff zog 1941 nach Düsseldorf in die Adersstraße 8. In diesem Haus wohnte seit 1939 auch Herta Silberstein. Die beiden wurden ein Paar und heirateten 1941.
Am 10. November 1941 wurde Arthur Wolff zusammen mit seiner Frau vom Güterbahnhof Düsseldorf-Derendorf ins Ghetto Minsk deportiert. Sie haben nicht überlebt.
Sein Bruder Leopold Wolff überlebte.
Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
Quellenangaben
Sammlung Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Datenbank, Interview mit Günther Katzenstein geführt von Angela Genger am 6. November 1998 in Düsseldorf, GED-31-001-100.119, Adressbücher der Stadt Düsseldorf 1926, 1933, 1935, 1940, Emil Perlmann, Apollo-Theater-Revue I. Jahrg., Deportationsliste Düsseldorf – Ghetto Minsk, 10. November 1941,
Stadtarchiv Düsseldorf, Hausbuch Steinstraße 67, Grafenberger Allee 78, Adersstraße 8;
Arolsen Archives, DocID: 12674200 (FLORA SILBERSTEIN), DocID: 5080682 (SALLY SILBERSTEIN), DocID: 10794755 (Liste Zugang KZ Flossenbürg am 4.8.1944 aus Lager Krakau-Plaszow (1.1.8 Konzentrationslager Flossenbürg / 1.1.8.1 Listenmaterial Flossenbürg / Nummernbücher (Zugang) des KL Flossenbürg: 1 – 89970 (Männer); 50.000 – 66.060 (Frauen));
Gedenkbuch der BRD;
Yad Vashem Databases;
digital.ub.uni-duesseldorf.de, Adreßbuch für die Stadtgemeinde Düsseldorf und die Bürgermeistereien Benrath, Erkrath… 1914, Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf. 1816- (1901) Jahrgang . Oeffentlicher Anzeiger Nr. 56., Düsseldorfer Volksblatt. 1871-1904 1893 4.8.1893 (No. 209), Düsseldorfer Volksblatt. 1871-1904 1893 26.6.1893 (No. 171), Düsseldorfer Volksblatt. 1871-1904 1899 15.11.1899 (No. 310) Zweites Blatt, Bürger-Zeitung für Düsseldorf und Umgebung. 1892-1901 1896 30.6.1896 (No. 149), DUISBURGER GENERAL-ANZEIGER 41 (27.1.1922), Düsseldorfer Stadt-AnzeigerDüsseldorfer Stadt-Anzeiger. 1926;
Compact Memory;
Ancestry.com, Martha Michaelis in the Berlin, Germany, Marriages, 1874-1936;
United States Holocaust Memorial Museum;
https://www.stolpersteine-hamburg.de/index.php?&LANGUAGE=DE&MAIN_ID=7&BIO_ID=4248
https://www.gedenkstaette-flossenbuerg.de/de/recherche/totenbuch
https://www.stolpersteinesittardgeleen.nl/Slachtoffers/Martha-Wolff-Michaelis
Wolf Gruner, Die Arbeitslager für den Zwangseinsatz deutscher und nichtdeutscher Juden im Dritten Reich, 2. Kapitel: Zu den Lagern der Reichsvereinigung (ab 1941 Arbeitslager) im Altreich.