Zwiebel, Max
Der Buchhändler und Bankbeamte Max Zwiebel kam am 10. Oktober 1907 in Przeworsk im damaligen Österreich zur Welt. Seine Eltern Joseph und Tyle Tilla Zwiebel, geborene Katz, hatten noch vier weitere Kinder: Else (geboren 1903), Sala (geboren 1904), David (geboren 1910 Jaroslaw) und Leo (geboren 1914 Berlin). Die Familie lebte bereits vor dem Ersten Weltkrieg in Berlin. Nach dem Ersten Weltkrieg lebte Max Zwiebel viele Jahre in Bochum und dann in Düsseldorf.
Am 15. Oktober 1931 heiratete er Helene Wallach in Düsseldorf. Seine Frau war am 15. September 1904 als Tochter von Samuel und Mathilde Wallach zur Welt gekommen. Seine Frau hatte noch drei ältere Geschwister: Mathilde Ida, Karl und Ernst Adolf. Seine Schwiegereltern führten in Düsseldorf in der Graf-Adolf-Straße 64 das Antiquariat „S. Wallach & Co. Antiquariat, Ansichtskartenverlag und Schreibwarengroßhandlung“. Seine Frau Helene Wallach besaß seit 1926 Anteile an der Buchhandlung ihres Bruders Dr. Ernst A. Wallach in der Graf-Adolf-Straße 74.
Nach der Hochzeit wohnte Max Zwiebel mit seiner Frau im Haus Reuterkaserne 28. Seine Frau hatte noch vor der Hochzeit weitere Anteile an der Buchhandlung ihres Bruders erhalten. In der „Judenliste der Reichsschrifttumskammer (BA R 56 V/102)“, steht in der Liste „Gruppe Buchhandel“, Ausgeschlossene ohne feste Termine, no. 30: Helene Wallach (Zwiebel-Wallach), Volljüdin, INH. (=Inhaber) der Firma Ernst Ohle Buchhandlung, Düsseldorf, Adolf-Hitler-Platz 7”.
Im Dezember 1938 flüchtete Max Zwiebel mit seiner Frau über Ungarn in die Niederlande, wo seit 1933 seine Schwiegereltern Samuel und Mathilde Wallach wohnten. Sie zogen ebenfalls nach Nijmegen in das Haus Hugo de Grootstraat 15. Dorthin war auch seine Schwägerin Mathilde Ida Neuhaus geflüchtet. Am 22. April 1940 wurde Max Zwiebel im damals noch im Status eines Flüchtlingslagers befindlichen Lager Westerbork interniert. Seine Frau Helene Zwiebel scheint dann kurzzeitig in Amsterdam gewesen zu sein. Für sie ist eine Amsterdamer Adresse überliefert: Holendrechtstraat 37. Sie folgte dann aber ihm wurde am 9. Dezember 1940 offiziell im Lager Westerbork aufgenommen. Im Lager fungierte Max Zwiebel als Redakteur der Lagerzeitschrift. Beide befanden sich laut den Eintragungen des Amsterdamer Judenrates in Westerbork in der Baracke 15. Nach der formalen Umwandlung des Lagers in ein polizeiliches Durchgangslager gehörten sie zu der Gruppe der „alten Lagerbewohner“, niederländisch „oud-kampbewoners“.
Am 18. Januar 1944 wurde Max Zwiebel mit seiner Frau aus dem Durchgangslager Westerbork ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Am 16. Oktober 1944 wurden beide aus dem Ghetto Theresienstadt in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Als Todesdatum von Max Zwiebel gilt der 28. Februar 1945.