Gedenkbuch

Wolf, Meilech

Meilech Max Wolf wurde am 4. November 1882 in Bobowa in Galizien geboren. Seit 1904 lebte er in Deutschland. In erster Ehe war er mit Feiga Anna Hani Kaufmann verheiratet. Seine Tochter Sara wurde am 24. Juni 1906 in Oswiecim geboren. Es folgte am 21. Oktober 1907 der Sohn Moses. Kurze Zeit später zog Meilech Max Wolf mit seiner Familie nach Deutschland. Seine Tochter Regina kam am 30. Juni 1909 in Dortmund zur Welt. Sohn Pinkus Wolf wurde am 6. April 1911 in Dortmund geboren. Bereits in Düsseldorf kam am 30. Juli 1912 der Sohn Isaak Wolf zur Welt. Als letztes Kind wurde der Sohn Adolf Wolf am 30. August 1919 geboren.

Im Jahr 1926 hatte Meilech Max Wolf sein Textilgeschäft in der Wallstraße 41. Dort wohnte auch die Familie. Um 1920 verstarb seine erste Frau in Düsseldorf. Sie wurde auf dem jüdischen Friedhof an der Ulmenstraße begraben.

Am 15. September 1926 veröffentliche Meilech Max Wolf das Aufgebot für die Hochzeit mit Laja Lea Glanzberg. Sie war am 5. Januar 1895 in Kanczuga bei Przeworsk in Galizien zur Welt gekommen. Ihr Bruder Baruch Glanzberg (geboren am 14 Juni 1897 in Kanczuga), wohnte ebenfalls in Düsseldorf, Flingerstraße 21. Er emigrierte 1933 in die Niederlande.

Ab dem 19. Mai 1938 wohnte Meilech Max Wolf mit seiner Familie in der Immermannstraße 9. Am 28.  Oktober 1938 wurden sie als vormals polnische Juden an die deutsch-polnische Grenze nach Zbaszyn abgeschoben. Unter den Abgeschobenen war auch seine Tochter Regina mit ihrem Ehemann Oskar Chaskiel Gutfreund. Sie hatte im Dezember 1935 geheiratet und war mit ihrem Mann in die Grupellostraße 8 gezogen. Am 22. Oktober 1936 war ihre Tochter Hanna in Düsseldorf zur Welt gekommen.

Oskar Chaskiel Gutfreund durfte von der Grenze wieder zurückkehren, um seine Geschäfte in Düsseldorf aufzulösen. Er nutzte die Rückkehr zur Flucht nach Belgien.

Auch Meilech Max Wolf durfte zur Abwicklung seines Düsseldorfer Geschäfts befristet nach Düsseldorf zurückkehren. Dies nutzte die Familie Wolf zur Flucht zunächst nach Paris. Dorthin war sein Sohn Pinkus am 2. Januar 1935 von der Wallstraße 41 hin emigriert.

Später wohnte Meilech Wolf mit seiner zweiten Frau Laja in Antwerpen. Nach dem Einmarsch der Deutschen in Belgien flüchteten Meilech Wolf und seine Frau nach Frankreich. Aber auch dort waren sie langfristig vor der nationalsozialistischen Judenverfolgung nicht sicher.

Dort wurden sie interniert. Am 7. Dezember 1943 wurden sie vom „Durchgangslager“ Drancy in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet. Auf der Deportationsliste wurde sein Beruf mit „Rabbiner“ angegeben.

Autorin: Hildegard Jakobs, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf