Wallach, Max
Max Wallach wurde am 19. Januar 1890 in Viersen geboren. Er war der einzige Sohn seiner Eltern Salomon und Julie Wallach, geborene Strauß, und lebte seit dem 13. Juli 1894 in der Düsseldorfer Konkordiastraße 108. Auch seine unverheiratete Schwester Hedwig (12.03.1885 Viersen – 08.05.1942 Kulmhof [Chełmno]) wohnte in Düsseldorf. Sein Vater Salomon Wallach (20.01.1836 – 07.10.1910), der als Händler arbeitete, starb am 7. Oktober 1910 in Düsseldorf und wurde auf dem alten jüdischen Friedhof begraben.
Max Wallach kämpfte im Ersten Weltkrieg und wurde so schwer verwundet, dass ihm ein Bein amputiert werden musste. Ihm wurde das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen. Max Wallach erhielt in der Folge vom Versorgungsamt Düsseldorf eine Kriegsversehrtenrente in Höhe von 57,20 RM im Monat. Am 12. September 1917 zog er zunächst in die Kronprinzenstraße 122 und am 11. April 1921 in die Germaniastraße 28 im Stadtteil Unterbilk. Dort betrieb er eine Kartoffel- und Kohlenhandlung.
Im Jahr 1922 heiratete er Marta Goldschmidt. Seine Frau war 1897 in Rheda zur Welt gekommen. Sie zog nach ihrer Heirat mit Max Wallach am 13. Juni 1922 von ihrem Geburtsort Rheda nach Düsseldorf. Die Ehe blieb kinderlos. Im Alter von 30 Jahren verstarb Martha Wallach am 24. März 1928 in Düsseldorf. Im selben Jahr heiratete Max Wallach erneut. Seine zweite Frau Paula Simons war am August Glessen bei Bergheim als Tochter von Jacob und Bertha Simons, geborene Simon, geboren worden. Mit ihr hatte er einen gemeinsamen Sohn namens Klaus, der am 13. Juli 1929 in Düsseldorf geboren wurde.
In der NS-Zeit versuchte Max Wallach die Auswanderung der Familie zu organisieren und stellte am 28. Januar 1939 einen Passantrag. In der von den Nationalsozialisten vor der Deportation erzwungenen Vermögenserklärung gab er ein Konto bei der Commerz- und Privatbank Düsseldorf mit einem Bestand von 9.866,48 RM an.
Max Wallach wurde am 27. Oktober 1941 zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn von Düsseldorf in das Ghetto von Litzmannstadt/Łódź deportiert. Dort mussten sie mit anderen Personen im Zimmer 1 der „Düsseldorfer“ Kollektivunterkunft Fischstraße 15 leben. Im Ghetto wurde für Max Wallach zunächst vom Versorgungsamt Düsseldorf weiterhin seine Kriegsversehrtenrente in Höhe von 57,20 RM auf ein Konto der Ernährungs- und Wirtschaftsstelle des Gettos bei der Stadtsparkasse Litzmannstadt überwiesen. Ihm selbst wurde davon vermutlich nur ein Drittel ausgezahlt. Im April 1942 ist eine letzte Rentenüberweisung auf jenes Konto in Höhe von 52,85 RM belegt. Danach wurden die Zahlungen eingestellt. Im Dezember 1941/Januar 1942 gingen mehrere Zahlungen zwischen 9,60 Mark und 14,70 Mark für ihn ein, von denen er jeweils zwei Drittel an die Solidargemeinschaft des „Düsseldorfer Kollektivs“ abführte.
Max Wallach wurde am 7. Mai 1942 zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn mit dem IV. Transport aus dem Ghetto von Litzmannstadt/Łódź gebracht und am nächsten Tag im Vernichtungslager Chełmno ermordet.