Maybaum, Else
geb. RosenheimElse Rosenheim wurde am 2. Juli 1891 in Lüdenhausen, im Kreis Lippe, als Tochter des Zigarrenfabrikanten Willy Rosenheim und dessen Frau Emma, geborene Gift, geboren. Sie hatte noch eine jüngere Schwester, Hanna (geboren 1892). Ihr Vater Willy Rosenheim unterhielt in Lüdenhausen ein Manufakturwarengeschäft. Ihre Mutter Emma war gebürtige New Yorkerin. Sie war aus den USA zusammen mit ihren Eltern und ihrer Schwester nach Deutschland ausgewandert. Nach der Heirat mit Willy Rosenheim im Jahr 1890 zog sie aus München zu ihm in das kleine Lüdenhausen. Um 1900 zog die Familie dann nach Lemgo. Dort besuchte Else die Höhere Töchterschule. Als Else 13 Jahre alt war verstarb ihr Vater auf einer Dienstreise in Berlin. Ihre Mutter führte danach den elterlichen Betrieb alleine weiter.
Die 19-jährige Else Rosenheim heiratete den Kaufmann Gustav Maybaum am 18. September 1910. Eine Hochzeitszeitung, die ihnen gewidmet war, hat sich erhalten. Nach der Hochzeit wohnte sie mit ihrem Mann zunächst in Barntrup. Dort arbeitete ihr Mann als Obst- und Gemüsehändler und zusätzlich als Versicherungskaufmann.Von 1902 bis 1907 war ihr Mann in Barntrup Ratsherr gewesen, bis es zu antisemitischen Protesten dagegen kam.
1911 zog das Ehepaar dann nach Hannover. Eine bekannte Adresse ist Hertzstraße 2. In Hannover wurden ihre beiden Töchter geboren: Sigrid im Jahr 1911, Edith am 27. März 1914. Im Jahr 1928 verstarb ihr Mann in Hannover. In der NS-Zeit emigrierten ihre beiden Töchter: Sigrid zu ihrem Verlobten Ernst Hochfeld nach Südakrika und Edith mit ihrem Ehemann Kurt Nussbaum nach Amerika.
Seit 1926 lebte ihre Schwester Hanna mit ihrem Mann Paul Sollinger und den beiden Söhnen in Düsseldorf. Hanna und Paul Sollinger gelang die Emigration nicht. Mit ihren emigrierten Söhnen blieben sie in regelmäßigem Briefkontakt. Ihre Wohnung mussten sie Ende 1938/Anfang 1939 verlassen und in ein Zimmer in der Goethestraße 18 ziehen. Dorthin zog auch Else Maybaum, geborene Rosenheim aus Bückeburg kommend. Als Beruf wurde im dortigen Hausbuch bei ihrem Einzug „Haushälterin“ vermerkt.
Ihre Schwester Hanna Sollinger wurde mit ihrem Mann am 27. Oktober 1941 von Düsseldorf in das Ghetto von Litzmannstadt/ Łódź deportiert. Else Maybaum wurde mit der nächsten Düsseldorfer Deportation ins Ghetto von Minsk deportiert. Auch sie hat nicht überlebt.